23.04.2015

Rien ne va plus

Heute Abend war ich mal wieder länger im Büro, was bedeutet dass der Roadster mal richtig voll geladen wurde. Und wie ich mittlerweile gelernt habe, hat man mit vollem Akku auch die volle Beschleunigung. 215kW!
In freudiger Erwartung darauf setze ich mich in meinen Tesla, drehe den Schlüssel rum und ... Nichts ... Alles schwarz! Nur die 5 Knöpfe D N P R TC leuchten. Aber Board Computer, Radio, Anzeigen, alles bleibt schwarz. 
Da half nur noch eins: Tesla Assistance anrufen. Die Nummer im Handbuch gibt's natürlich nicht mehr. Über's iPhone konnte ich aber die neue Nummer finden. Tipp: schreibt euch die neue Nummer dick ins Buch!
Der freundliche Mann aus Holland wusste ziemlich genau was zu tun ist: Stecker ziehen. Und zwar vom Steuergerät. Im Beifahrer Fußraum gibt es ein Steuergerät an dem ein blauer und ein schwarzer Stecker sitzen. Wenn die für 5 Sekunden abgezogen werden, führt der Roadster einen hard reset durch. Wie ein PC der neu gebootet wird. Man muss allerdings gelenkig und schlank sein für diese akrobatische Nummer. Man muss sich mit dem Rücken auf den schweller der Beifahrer Seite legen und mit dem Kopf nach oben schauend unterm Armaturenbrett verschwinden. So kann man die Stecker entriegeln und ziehen. 

Nach dem einstecken war ich erst mal kurz enttäuscht weil sich nicht geändert hatte. Aber ich war zu ungeduldig. Nach 3 Minuten habe ich den Schlüssel noch mal rum gedreht und plötzlich gingen alle Displays und das Radio wieder an. 
Es dauerte dann aber nochmal 10 Minuten und ein paar auf und zu schließen bis die Meldung Security Lock verschwunden war. Anscheinend lässt der Wagen den Fahrer so lange nicht starten bis alle Systeme vollständig hochgefahren wurden. 

Die gesamte Aktion mit Nummer suchen, telefonieren, Stecker ziehen und warten hat eine halbe Stunde gedauert. Ich finde, das ging sehr schnell und war eine tolle service Leistung von Tesla. 

20.04.2015

OVMS einrichten

Heute habe ich das Modul angeschlossen. Die SIM Card, die ich zuvor über ein altes Nokia Handy eines Freundes getestet habe, konnte leicht eingesetzt werden. Die Antenne habe ich zunächst einfach lose auf's Armaturenbrett gelegt und dann die Box mit dem Auto verbunden. Das Gehäuse habe ich offen gelassen (Achtung! Nicht die Platine auf das Alu Gehäuse legen! Kann Kurzschluss geben!). So kann man dann gleich den Schalter für GPRS überprüfen und einstellen.

Der Schalter war schon auf "GPRS deaktiviert". (zunächst soll man per SMS kommunizieren wofür man kein GPRS braucht). Nach Anschließen der Box an den Roadster ging sofort das LED Geblinke los. Ein Blick auf die Anleitung mit der Blink-Code-Tabelle verrät: Das Modul läuft die Start-Up Sequenz durch. Also alles im Grünen Bereich... zunächst noch ... aber nach einer Minute endet das Geblinke in 5-mal grün und 7-mal rot. Soll heißen: GPRS Network initialization und Error during GPRS initialization. Schlecht!
Wobei, nach kurzem Grübeln eigentlich logisch. Der Schalter steht ja auf "GPRS disabled".

OK, also SMS hingeschickt "REGISTER OVMS". ...warten... Nichts. Keine Antwort. 

Hmm... Enttäuschung. Ab ins Forum und nachlesen was das sein könnte.

Es hat mich tatsächlich einen Tag gekostet bis ich auf die Lösung kam. Es war noch gar kein Guthaben auf der netzclub Karte geladen :-/

Nach dem Laden gab es sofort große Fortschritte. Die Box antwortete auf meine SMS und ich konnte sie wie im Handbuch beschrieben, komplett konfigurieren und mir mittels STAT? Befehl den Ladezustand mitteilen lassen. 

Als nächstes habe ich dann den Schalter umgelegt um GPRS zu aktivieren. Um also die Box über Internet mit der App reden zu lassen. Leider gab es jetzt die nächste Enttäuschung die sich auch so schnell nicht ändern sollte. In dieser Schalter Stellung war die Box völlig tot. Keine LED ging an. Keine Reaktion. 
Das Ende vom Lied: Platine zurück geschickt nach hong Kong zum Entwickler zum Austausch. 

15.04.2015

OVMS endlich erhalten

Nach einiger Diskussion mit der Bundesnetzagentur habe ich das OVMS dann doch bekommen. Ich habe erklärt, dass es sich hier um ein Entwicklungsmuster handelt und ich als Firma das Modul erst mal programmieren und auf den Tesla Roadster anpassen muss, und nach erfolgreichem Test evtl. weitere Module im sogenannten Veredelungsverfahren importiere und mich dann selber um das CE Logo kümmere und die Geräte dann fertig konfiguriert mit Handbuch anbiete. Das wäre nicht das erste Mal dass ich sowas mache. Aber zunächst muss ich mal prüfen ob das OVMS hält was es verspricht und was die EG-Baumusterprüfung beim TÜV heutzutage überhaupt kostet.

12.04.2015

Die erste Typ2 Ladung bei eon

Heute habe ich die zweite Säule im Ort ausprobiert mit dem Typ2 Adapter von Bettermann. Die Säule ist ebenfalls von eon. Hier steht direkt auf dem Deckel der Typ2 Dose: "16 A". Schade. Wofür hat man Typ2 wenn nur 16A erlaubt sind?? Naja, mir geht es ja um die Funktion an sich. Und siehe da: es klappt! Allerdings muss man die Reihenfolge beachten: Erst den Stecker in den Roadster und die Verriegelung nach vorn schieben, dann erst die Ladesäule mit der Karte aktivieren, die Verriegelung hoch schieben, und wenn die Säule sagt man solle den Stecker einstecken, dann erst den Typ2 Stecker einstecken. Dann wird das Laden aktiviert. Dreht man die Reihenfolge rum klappt es nicht.

08.04.2015

OVMS vs. Zoll

Da habe ich die Rechnung ohne den deutschen Zoll gemacht. Ich wurde informiert, dass das OVMS endlich beim Zollamt eingetroffen ist und ich bitte vorbei kommen soll.
Die Dame am Zoll fragt mich: "Was ist in dem Päckchen drin?" Ich, ehrlich wie immer: "Eine Art GPS Modul für's Auto". Sie: "Hatte ich mir schon gedacht. Dann darf ich es Ihnen nicht aushändigen. Es muß zunächst an die Marktüberwachungsbehörde weiter gereicht werden zur Überprüfung ob es ein CE Zeichen besitzt und auch sonst keine Gefährdung darstellt."
Ganz toll. Warum bin ich immer so ehrlich. Hätte ich doch einfach gesagt: "Elektronik zum Basteln" oder "Ein Päckchen Gummibären" oder so... :-/

Eine Woche später wieder Post vom Zoll: Das Gerät kann nicht in die EU eingeführt werden. Ich habe zwei Optionen:
a) Die Ware kostenpflichtig vernichten lassen. "Soweit kommt es noch!! Ich glaube ich spinne!"
b) Die Annahme verweigern, sodass die Sendung an den Absender zurück gehen kann. Dazu muß ich nur die korrekte Versandadresse angeben.

Na läuft doch super. 3 Wochen vergangen, 30 EUR Versandkosten futsch und keinen Schritt weiter :-(

Navi Karten aktualisieren

Wenn das Navi den Pfeil auf der Karte, der das Auto darstellen soll, irgendwo in ein Feld zeichnet, und die Stimme im Navi dabei ständig empfiehlt zu wenden, obwohl man gerade auf einer wunderbaren, neuen Autobahn unterwegs ist, dann ist es Zeit für ein Karten-Update!

2009 ist wirklich alles andere als aktuell

Also habe ich mich auf der Alpine Website informiert ob es neues Kartenmaterial gibt. Anscheinend macht Alpine das aber nicht selbst, sondern hat das Ganze an die Firma NNG (naviextras.com) abgegeben. https://alpine.naviextras.com/shop/portal/chooseDevice

Zunächst muß man aber wohl die Firmware updaten. Wie das für das NVE-M300P geht steht hier:  http://www.alpine.de/support/firmware-und-karten-update/nve-m300prue-m300-firmware-karten-update.html

Das Problem ist aber, dass man dazu an den USB Anschluß des Navis muß, das aber hinter dem Kombiinstrument verbaut ist, also versteckt im Armaturenbrett sitzt. Bei manchen Roadsters wurde bereits ein USB Verlängerungskabel vom Navi zum Sicherungskasten verlegt, sodass man dort bequem dran kommt. Leider ist das bei meinem Roadster nicht der Fall.

Ich habe dann erst mal den Naviextras Support gefragt ob es überhaupt neues Kartenmaterial gibt. Nicht, dass ich den Aufwand treibe, das Radio auszubauen und ein USB Kabel zu verlegen, wenn es gar keine Updates gibt. Aber leider kann die Dame vom Support mir keine Auskunft geben ohne dass ich über den USB Port die Lizenzen von Navi herunterlade und ihr schicke. Da beißt sich die Katze in den Schwanz :-/

Dann werde ich wohl demnächst den ersten Schritt machen müssen und ein USB Kabel verlegen. 

OVMS

Ich war ziemlich erstaunt, dass der Tesla Roadster nicht über so eine tolle Smartphone App verfügt wie das Model S. Über die App sieht man jeder Zeit den Zustand des Fahrzeugs und vorallem des Ladevorgangs. Es wäre sehr schlecht wenn ich erst nach 8 Stunden feststelle, dass der Ladevorgang des fast leeren Akkus schon in den ersten 5 Minuten abgebrochen ist, weil die Sicherung geflogen ist oder irgend ein Fehler auftrat. Dann komme ich nämlich nicht mehr nach Hause. Also entweder läuft man öfter mal  zu seinem Auto und schaut nach, oder man tut das über die App. Aber wie gesagt, beim Roadster gibt es das nicht. Naja, nicht ganz. Es gibt eine Box aus USA namens OVMS - Open Vehicle Management System. In der Box, die über eine Schnittstelle mit dem Auto verbunden ist, ist ein GSM Modul enthalten, dass Nachrichten über das Handy Netz an eine App schickt.
https://www.openvehicles.com
Installationsanleitung: https://github.com/openvehicles/Open-Vehicle-Monitoring-System/raw/master/docs/OVMS_UserGuide_TeslaRoadster.pdf




Ein TFF Forum User hat mir hierzu einen idealen Daten Tarif verraten: https://www.netzclub.net
Ohne Grundgebühr und Internet Flat. Gesponsort durch Werbung per Email. Die kann ich getrost ignorieren. Der Vertrag war schnell abgeschlossen und die SIM Karte war eine Woche später bei mir.

Das OVMS habe ich bei Fasttech bestellt. OVMS Car Module v2 plus GSM Antenne plus Datenkabel für den Roadster. Alles zusammen inkl. Versand von USA 110$. Da kann man nicht meckern.

07.04.2015

Die erste Fahrt zur Arbeit

Erste Frage: Wo bringe ich Alles unter?? Warndreieck, Verbandskasten, beide Ladekabel, Ladekarte, Arbeitstasche, Parkscheibe, Sonnenbrille, Handyladekabel, Handschuhe, Kaugummis, Garagenöffner... Es gibt einfach viel zu wenig Ablagefächer in diesem Auto! Ich habe einfach erst mal alles in den Kofferraum geworfen und ein paar Kleinteile in die winzige Ablage unter dem Armaturenbrett zwischen den Fußräumen.
Sicherheitshalber habe ich den Roadster an der heimischen eon Säule (über SchuKo) voll geladen bevor es zur ersten Fahrt in die Firma ging. Denn wenn das Laden dort nicht funktioniert, will ich zumindest die nächsten 2 Tage hin und zurück kommen ohne Stromsuche.
Auf der Fahrt dort hin erst eine Enttäuschung. Die Beschleunigung ist schlechter geworden. Evtl. liegt es an der Außentemperatur von 2 Grad und dem wahrscheinlich ebenso kaltem Motor und Akku. Maximal geht die Nadel auf 160kW was man deutlich spürt. 
Den Zündschlüssel ganz vor gedreht für Performance Mode bringt auch nichts.

Ein bisschen enttäuscht bin ich über den Lärm im Auto während man mit 130 km/h über die Autobahn rollt. Da hatte ich mich auf die tolle Alpine Stereoanlage gefreut und war mir immer sicher, dass ich die in einem Elektroauto auch genießen kann, denn man hört ja keinen Motor. Aber leider habe ich mich geirrt. Die Abroll- und Windgeräusche sind viel lauter als in jedem normalen Mittelklasse Verbrenner PKW. Schade!

In der Firma angekommen steigt die Spannung: Wird die Ladung über den Typ2 Stecker funktionieren??
Doch, nach dem Drücken des Knopfs der Ladesäule leuchtet sofort der Ring um den Tesla Stecker blau, kurz darauf orange. Ich schaue auf das Display. Der Tesla zieht 32A und meldet "Charging". Herrlich! So kann's weiter gehen. Alles funktioniert auf Anhieb. Na dann lass' ich ihn mal laden und gehe arbeiten.

In der Mittagspause will ich natürlich gleich sehen wieviel schon geladen wurde. Aber warum höre ich nichts?? Stille. Die Ladesäule ist dunkel, das Ladedisplay im Roadster meldet, dass es die Connection verloren hätte. Na super. Zu früh gefreut. Ich schaue mir die Säule an, ob irgend etwas mir sagen kann was passiert ist. Typ2, 16A ... Moment! 16A? Hatte ich nicht mit 32A geladen?? Heißt das etwa die Säule kann nur 16???  Ich ahne Böses. Zum Glück gibt's ja noch eine zweite Säule. Ich schließe den Roadster an diese an und stelle im Display des Roadsters die Stromstärke manuell auf 16A ein. Dann starte ich den Vorgang wieder. Diesmal bleibe ich 5 Minuten dabei...
Alles bestens. Der Roadster lädt seit 5 Minuten mit 16A. Ich gehe wieder Geld verdienen.
Am Abend ist der Roadster voll. Alles hat funktioniert.

Es lag tatsächlich am zu hohen Strom den ich der ersten Säule abverlangt hatte. Wie sich später herausstellen sollte, ist nicht nur die Sicherung gesprungen sondern es hat gleich die gesamte Leistungselektronik der ABB Säule gegrillt. Eine Fehlkonstruktion, wie ich finde!